Gerlinde Kaltenbrunner, Profibergsteigerin aus Passion (14 bestiegene Achttausender) und Fan der pflanzlichen, basischen Ernährung im Gespräch mit der Basenbox. Gerlinde teilte mit uns ihre Erfahrungen und Tipps für mentale und körperliche Gesundheit. Hier erfährst Du außerdem, was die Profibergsteigerin von der basischen Ernährung und dem Protein-Hype hält.
Schon seit Deiner Jugend bist Du bei jeder Gelegenheit in den Bergen unterwegs. Was haben Dich die schlafenden Riesen im Laufe Deines Lebens gelehrt?
Berge verändern sich ständig. Ich habe schon in jungen Jahren erfahren, dass sie lebendig und ständig in Bewegung sind. Das lehrte mich aufmerksam, präsent und konzentriert zu sein, auch wenn ich den Weg schon kenne. Gleich zu Beginn, bei meiner ersten 8000er Expedition zum Broad Peak in Pakistan, habe ich verstanden, dass eines vom Wichtigsten ist, in meinen Körper hinein zu spüren, ihn achtsam wahrnehmen und auf eventuelle Warnsignale zu achten. Dazu kam höchste Aufmerksamkeit und Konzentration bei jeder Bewegung…eine kleine Unachtsamkeit kann in dieser Höhe sehr ernsthafte Konsequenzen mit sich ziehen. Geduld, Disziplin, Selbstreflexion, Ruhe bewahren in schier ausweglosen Situationen, und Vertrauen in die eigene Intuition sind weitere Aspekte, die sich durch das Bergsteigen in mir integriert haben.
Bis heute bist Du die eine der wenigen Frauen der Welt, die es geschafft hat, alle Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff und ohne Hochträger zu besteigen. Was war Deine Motivation bzw. woher hast Du die Kraft und den Willen dafür bekommen?
Die Motivation entstand aus der tiefen inneren Begeisterung fürs Bergsteigen und vor allem für die hohen Berge. Das an den hohen Bergen unterwegs sein erfüllte mich zutiefst. Daraus entstand automatisch der Wille mich bestmöglich vorzubereiten, um ganz in meine Kraft zu kommen und das wiederum hat mich auch mental sehr gestärkt.
Wer in der Lage ist, solche Leistungen zu vollbringen, der muss mit dem eigenen Körper, Geist und Seele besonders im Einklang sein. Wahrscheinlich kann man auch nur dann mit der Natur im selben Rhythmus schwingen. Wie gelingt Dir das?
Das hat sich im Laufe der Expeditionen mehr und mehr entwickelt. Vor allem konnte ich feststellen, dass ich mit der Umstellung auf gesunde vegane Ernährung und dem Integrieren von Meditation, noch mehr in meine Kraft gekommen bin, insgesamt fokussierter sein kann und sich ein noch feineres Gespür für mich und mein gesamtes Umfeld entwickelt hat. Ohne mich im Einklang mit der Natur zu bewegen wären meine Expeditionen sicher nicht so positiv verlaufen.
Was geht einem durch den Kopf, wenn man so einen gigantischen Berg mit all seinen wunderschönen, aber auch (für uns Menschen) unberechenbaren Gesichtern unversehrt bestiegen hat und oben auf der Spitze steht?
Wirklich bestiegen haben wir den Berg immer erst, wenn wir wieder gesund und gut im Basislager angekommen sind. Es ist immer tiefe Dankbarkeit und große Freude, die im Vordergrund steht.
Über Basen & Proteine
Du ernährst Dich vegan und beschäftigst Dich viel mit der basischen Ernährung. Diese Lebensweise ist im Profisport noch eher unverbreitet. Wie geht das zusammen?
Es entdecken mehr und mehr Spitzensportler welche positiven Auswirkungen die gesunde vegane Ernährung auf den Körper und die damit verbundene Leistung und auch auf den Geist hat.
Im Moment erleben wir einen regelrechten Protein-Hype. Viele Menschen fragen sich sicher, woher eine vegane Hochleistungssportlerin ihre Proteinquellen bekommt, und ist das überhaupt auf natürliche Weise möglich, oder braucht man dafür Nahrungsergänzungsmittel?
Protein wird aus meiner Erfahrung etwas überbewertet. Wir benötigen sicher weniger als von der WHO empfohlen. Zudem ist in der pflanzlichen Ernährung mehr als genug Protein enthalten, wo man es gar nicht vermutet, sei es in grünen Blattgemüsen, auch in Kartoffeln und natürlich in den unterschiedlichsten Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Sprossen usw.
Auch Yoga und Meditation spielen eine große Rolle. In welchen Situationen praktizierst Du es und was gewinnst Du dadurch für Dein Leben?
2003 kam ich das erste Mal selbst mit Mediation in Berührung und wurde mehr und mehr Bestandteil meiner täglichen Routine. Seit nun schon vielen Jahren ist Yoga und Mediation für mich nicht mehr wegzudenken. Diese Praxis zentriert mich und lässt meinen Geist zur Ruhe bringen. Sehr hilfreich war und ist es auch in sehr schwierigen Situationen, um ruhig und gelassen zu bleiben.
Noch eine letzte Frage zum Schluss, wann hast du das letzte Mal ein Stück Schoki gegessen?
Oh,… hmmm das ist schon lange her,…ich greife bei Verlangen nach etwas Süßem sehr gerne zu Trockenfrüchten wie Datteln, Mangostücken oder Marillen 🙂
Vielen Dank für das Interview, liebe Gerlinde!
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